Heute habe ich erstmals in meinem Garten geerntet. Am 5. Oktober. Radieschen aus dem Hochbeet im Foliengewächshaus.
Erste Lehren aus dem Anbau: Die Knolle entwickelt sich nicht schön rund, wenn das Saatgut nicht tief genug in der Erde liegt. Das Radieschen wird dann länglich und das Fleisch ist dann etwas zäher.
Die Radieschen haben wir erntefrisch verspeist. Auch wenn kaum mehr als ein Bund zu ernten war (ein paar Pflänzchen stehen noch im Hochbeet), haben die Radieschen gut geschmeckt. Im Gegensatz zu solchen, die man im Laden kaufen kann, waren diese Radieschen wenigstens wie früher, ein wenig scharf im Geschmack.
So soll es auch sein. Weil das Gemüse aus dem Supermarkt kaum noch Geschmacksstoffe enthält, will ich mein Gemüse selber anbauen. Vom Einsatz von Giftstoffen in der kommerziellen Landwirtschaft, vor allem bei Gemüse aus Spanien oder Italien, ganz zu schweigen.
Wenn man einen Garten übernimmt, findet man nach und nach Dinge, die man nicht haben möchte: Altlasten, die einem bei Besichtigung des Gartens nicht aufgefallen sind.
Bei Gelegenheit werde all diese Sachen mal in eine Wanne stellen und zu einem der städtischen Wertstoffhöfe fahren. Wo die sich befinden und wie deren Öffnungszeiten sind, kann man auf der Webseite der Entsorgungsbetriebe erfahren: https://www.entsorgung.luebeck.de/privatkunden/wertstoffhoefe/index.html
Überraschungen fertig verpackt, was mag das sein?
Es bleibt im negativsten Sinne spannend, was mit Übernahme der Parzelle alles in meinen Besitz und damit in meine Verantwortung über gegangen ist.
Erste Maßnahme nach Übernahme der Hütte war, die Türdurchgänge höher zu legen, da ich mir bei der Besichtigung mehrmals den Kopf stieß. Zum Glück hatte ich den Fahrradhelm auf.
Von da an stand auf der ToDo-Liste, die Tür nach oben zu erweitern.
Alte Tür mit Öffnung darüber
Darüber hinaus wollten wir eine Tür in den überdachten Teil der Veranda einbauen, damit etwas wertvollere Dinge wie Rasenmäher oder Gartenstühle ohne Zugriff durch Dritte abgestellt werden können. Ein Video auf Youtube zeigte, wie man eine einfache Tür baut: https://www.youtube.com/watch?v=kn8O7KvTQz4; allerdings, wenn man das notwendige Material subsummiert, kostet so eine Tür gut 100 € an Material. Bei Bauhaus gab es eine fertige Tür für 160 € mit Fenster. So beschlossen wir, die fertige Tür einzubauen.
Geänderte Planung: Die neue Tür soll für ’s Haus sein und die alte für die Veranda.
Heute war der Tag des Umbaus.
Bodenholm entferntSeitenteile aus Fasergips entfernt
Zu zweit war der Einbau eigentlich recht unkompliziert – etwas improvisieren muss man ja immer.
Echt nervig wurde es bei der Montage der Türbeschläge.
Die Türbeschläge ließen sich nicht anschrauben
Die mitgelieferten Schrauben waren zu lang, weshalb man die Türbleche nicht festschrauben konnte. Meine Akkubohrmaschine schafft 130 Nm; für die war es ein Klacks, die M6-Schraube abzureißen.
Zu unserer Freude durften wir die Klinkengarnitur (immerhin 24 €) im Baumarkt „Bauhaus“ umzutauschen. Nach langem Suchen fand ich einigermaßen passende mit 60 mm etwas kürzere Schrauben; zwar nicht mit Senkkopf, sondern Rundkopf, aber was soll ’s? Damit ließ sich die Garnitur endlich montieren.
Gartenhaus endlich abschließbar
Der Einbau der alten Tür zur Veranda war dagegen noch viel einfacher. Jetzt passt es erst mal (siehe Artikelfoto).
Nächster Schritt: Türen streichen. Aber nicht mehr heute. Auch rechts der Eingangstür muss noch der Spalt geschlossen werden.
Wo liegen in der Gartenanlage Strecknitz die Lowlands oder wie die Highlander etwas spöttisch sagen, der „Sumpf“?
Braun markiert: Niedermoorboden
Die Karte zeigt auf einer Kartierung des Kühnen-Instituts braun hinterlegt, wo Niedermoorboden vorhanden ist. Dies sind die Lowlands der Gartenanlage. Der darunter im Bild rötlich markierte Bereich weist eine Torfmächtigkeit von TM3 auf, der nicht rötlich markierte braune Bereich TM5.
TM3 bedeutet: mächtig (70 bis < 120 cm Torf)
TM5 bedeutet: extrem mächtig (≥ 200 cm Torf)
Wie auf der Karte zu sehen, liegt auch der Bereich Osterweiden (oben links im Bild) auf Niedermoorboden. Das nächste Bild verdeutlicht dies.
Niedermoorboden in der Umgebung; insbesondere Osterweiden
Alle Böden ohne Tiefenumbruch; das bedeutet, die Schichtungen sind ungestört. Was unter dem Torf liegt, ist nicht bekannt; mit Ausnahme des Bereichs der Lowlands mit TM3. Dort ist das mineralische Substrat unter dem Torf als schluffig angegeben.
Die Lowlands sind somit gar nicht so schlecht, wenn man keinen Garten hat, welcher dauernd absäuft – da gibt es innerhalb der Lowlands durchaus Unterschiede.
Anfahrt von der Ratzeburger Alle: Aus Richtung Innenstadt kommend an der Ampelkreuzung Ratzeburger Alle Ecke Stadtweide/Osterweide vorbei an der nächsten Ampel links in die Straße „Am Bökenbarg“ abbiegen, dann übernächste Straße links in „Beim Stadthof“, dann übernächste rechts „Am Heidkoppelgraben“. Am Ende geht es rechts ein schmales Stück „Strecknitzer Feld“ etwa 40 m, dann links auf einen Sandparkplatz.
Besucher, die noch nie da waren, hohle ich gern am Parkplatz ab.
Wer aus Richtung Ratzeburg/Groß Grönau kommt, biegt entsprechend Am Bökenbarg (gegenüber liegt die Uni-Klinik) ab.
Die Skizze (Google-Maps) oben zeigt den Weg durchs Gartengelände vom Parkplatz bis zu meiner Parzelle 191.
Wer über den Stadtteil Eichholz anfährt, sollte mit den Fahrrad oder E-Bike den Drägerweg über die Wakenitz nehmen.
Anfahrt vom Drägerweg aus Eichholz: An Position (1) befindet sich ein Tor in die Gartenanlage
Sobald man durchs Tor in die Gartenanlage kommt, braucht man nur noch links über eine kleine Brücke gehen und steht bei mir vor der Tür mit dem Schild „191“. Wenn sie offen ist, bin ich auch da.
Auf Wunsch nun auch die Anfahrt vom Siedlungsgebiet am Falkenhusener Weg bis zur 2. Pforte des Gartens.
Anfahrt von Osten her zu Fuß oder mit dem Rad
Die alternative Routen Blau oder Pink dürften sich streckenmäßig nichts geben.
Heute habe ich in die hintere Ecke Ausgleichsmasse gegossen, um den Niveauunterschied zum restlichen Boden auszugleichen. 20 kg haben aber anscheinend nicht ausgereicht. Ich muss noch 20–40 kg drüber schütten – puh, jedes Mal 23 €.
Mit der Zeit wachsen Wege mit Wildkräutern zu. Das ist kein rein ästhetisches Problem. In der Regel wurzeln solche Kräuter in Humus, der sich z. B. an der Hausmauer angesammelt hat und dringen dann ins Mauerwerk ein. Undichtigkeit der Mauer kann die Folge sein.
Gerade in einem Garten mit hohem Wasserstand muss man in diesem Punkt aufpassen. Lose Gehwegplatten und schlecht erkennbare „Weichzonen“ am Wegrand können zudem Ursache für Unfälle sein. Ich bin schon mehrfach gestolpert.
Auf meinem Weg vor dem Haus sind mehrere Gehwegplatten beweglich. Einige, die nicht nur kippelten, sondern erheblich absackten, habe ich bereits mit Bauschutt stabilisiert. Restliche Beweglichkeit muss ich mal mit Sand nivellieren; den habe ich aber momentan nicht. Bauschutt ist auf dem Grundstück jedoch mehr als genug vorhanden.
Mit neuen Herausforderungen wird man im Kleingarten auch mit neuer Terminologie konfrontiert. So habe ich den Schuhabstreifermittels zweier kräftiger Schraubendreher herausgehebelt und die das Gitter, sowie die darunter liegende Wanne, von Humusansammlungen und Pflanzenwuchs befreit. Es reicht sicher, sowas alle paar Jahre mal zu machen.
Wegabschnitt von Pflanzenwuchs befreit
Durch Pflanzenwuchs von der Hausmauer abgesprengten Putz habe ich abgeklopft. Darunter ist Humus, den ich noch irgend wie entfernen muss, bevor ich die Stelle repariere. Später soll der Haussockel rund um die Hütte mit Bitumen neu gestrichen werden. Der bereits vorhandene Anstrich ist nur noch als leichter Schatten erkennbar (siehe Foto).
Mit Gras überwachsene „Untiefe“ muss mit Beon aufgefüllt werden
Ein 40 kg-Sack Gartenbeton muss in ein Loch gekippt werden, um den Weg sicherer zu machen. Das Brett steht da nur, damit niemand in das Loch hinein tritt.
Als frisch gebackener Gartenpächter wird man schnell zum Multitalent. Man muss alles selber machen. Viele Arbeiten darunter, die man noch nie gemacht hat. Da ist auch Intuition und viel Informationsrecherche gefragt. Reparaturarbeiten mit Mörtel und Beton. Und eben auch der Umgang mit dem IBC (Intermediate Bulk Container).
1000 l Regenwasser sind eine gute Reserve für einen Kleingarten. Bei Übernahme war ein etwas verbeulter IBC bereits vorhanden. Er hat kein Stützgestell, wie sonst üblich.
Ich hatte erwogen, ihn durch einen generalüberholten gebrauchten zu ersetzen. Die gibt es schon ab 100 € und wäre somit durchaus erschwinglich. Das Problem ist eher die Anlieferung per Spedition (Kosten: ca. 60 €). Wie bekommt man so ein Ungetüm vom Parkplatz einen halben Kilometer durchs Gartengelände? Da hilft vermutlich weder meine Sackkarre, noch mein Handziehwaren.
Mir persönlich sind dies zu viele Unwägbarkeiten. So beschloss ich, den alten weiter zu benutzen. 1000 l waren dank heftiger Regenfälle schnell beisammen. Beim Versuch, den offenbar lange nicht benutzten Hahn zu öffnen, riss er einfach ab!
Flansch mit abgerissenem Hahn mit Kunststoffkleber geflickt
Kunststoff hält eben nicht ewig. Mir blieb nichts anderes, als mit der Akkubohrmaschine die Schließklappe zu perforieren. Leider war ich etwas ungestüm und bohrte in der Hintze des Gefechtes versehentlich ein etwa 1 mm kleines Loch in den Flansch.
Das Loch habe ich nun mit Kunststoff-Reparaturmasse, die ich mal für irgend etwas anderes gekauft hatte, abgedichtet und mit einem Vliestuch (zurechtgeschnittener Küchenlappen) fixiert. Ich hoffe, es hält so. Wenn nicht, werde ich es hier mitteilen.
Einen Auslaufhahn anschließen
Klempnerthemen liegen mir gar nicht, weil europäischen SI-Normen zum Trotze, Rohrmaße noch ausschließlich in Zoll (Symbol: Gänsefüßchen oben) angegeben werden. 1″, ¾“, ½“ – wer, außer Klempner kennt sich da aus? Seinerzeit mussten sich alle umgewöhnen; Motorstärke durfte anstatt in Pferdestärken (PS) immer auch in Kilowatt (kW) angegeben werden, bei Monitoren und Fernsehern muss nun zwingend die Bildschirmdiagonale in hundertstel Meter (=cm) anstatt in Zoll angegeben werden (da bin ich auch sehr dankbar). Warum bei Rohren eigentlich nicht?
Für IBC gibt es einen Adapter zum Anschluss eines Auslaufhahns. Da ich die Wahl der Größe hatte, nahm ich den größten Querschnitt, also 1″. Informationen zur Auswahl eines Hahns und wie man den anschließt, findet man auf Youtube im ca. 10-minütigen Video: „IBC Adapter – Auslaufhähne für IBC Container – Verschiedene Typen mit Ihren Stärken und Schwächen“ des Users TheSerpentKing, welches ich jedem empfehlen möchte, der der/die sich da nicht auskennt: https://www.youtube.com/watch?v=SF0dicZOSnE.
Abgewinkelter Auslaufhahn aus Edelstahlt
Einen gerade Auslaufhahn habe ich nirgends gefunden, aber auch ich konnte den Hahn nicht so einschrauben, dass der Auslauf nach unten weist. Nach diesem Video habe ich ihn nicht mit Gewalt so weit gedreht, sondern zur Seite hin – für den Schlauch ist das sicher sowieso besser.
Leider weiß ich nicht, in welcher Stellung der Hahn geschlossen und in welcher er offen ist. Eine Bedienanleitung, die heutzutage jedem Schei* beiliegt, fehlt natürlich bei Klempnermaterial.
„Seit Corona ist Holz richtig teuer geworden“ sagte mir Vorstandsmitglied Stefan Klopottek neulich. Tja, Corona haben wir überwunden, die hohen Holzpreise, nicht.
Die logische Konsequenz muss (nicht nur deshalb) lauten: Holz pflegen und kein Holz verschwenden. Das sind wir auch den Holz liefernden Bäumen schuldig.
Finde den Fehler
Bei Norma gab es neben Abdichtungsmaterial auch Farbe. Da habe ich mich gleich auch mit Farbe eingedeckt. Die Auswahl an Farben war nicht gerade aufregend, deshalb entschied ich mich spontan für das dunkle Grün. Eine Farbe die ich seit Kindheitstagen mit Schrebergarten assoziiere. Allerdings finde ich diese Farbe nach Trocknung ein bisschen arg dunkel. Aber nun lasse ich es so.
(Fast) alles grün
Damit war die Farbe aufgebraucht. Vorsorglich hatte ich die Querstrukturen noch nicht gestrichen. Für den Fall, dass es bei Norma keine grüne Farbe mehr gäbe und ich eine andere hätte nehmen müssen.
Bei Norma waren leider neben Grün auch alle andere Farben aus. Der Filialmitarbeiter rief dann aber bei der Schwesterfiliale an und erkundigte sich über die dortigen Bestände – das war wirklich sehr freundlich von ihm! So konnte ich am Abend in der anderen Filiale noch einen 2,5 l-Eimer grüner Farbe für 12,99 € ergattern. Der erste hatte für einen Liter 7,99 € gekostet. Super-Schnäppchen nach dem Schnäppchen sozusagen.
Für die weißen Fensterrahmen nahm ich einen Liter weiße Farbe mit. Allerdings muss ich eventuell die verwitterte Farbe noch mit einem Gasbrenner entfernen. Leider besitze ich keinen. Strom gibt es ja nicht. Mal schauen; vielleicht kann ich mir irgendwo einen ausleihen.
Nun ging es daran, in der hinteren Ecke des Innenraums feuchte Stellen auszubessern. Bei Norma gab es gerade das passende Material dafür (Dicht-Fix, 750 ml für 7,99 €). Eine kleine Ausbesserungsrolle Dachpappe hatte ich zusammen mit dem Garten übernommen. Die hat mir hier gute Dienste geleistet.
Die hintere Ecke des Innenraums werde ich später als Stauraum nutzen. Sie liegt etwas unterhalb des restlichen Bodenniveaus.
Das Ganze war relativ einfach abzudichten, obwohl ich so etwas in meinem Leben zuvor noch nie gemacht hatte. Ich hoffe, ich habe dabei keine Kardinalfehler begangen.
Das Resultat sieht schon mal gut ausAuch im Detail
Wenn die Dichtmasse ausreichend gehärtet ist, will ich die Bodenvertiefung mit Ausgleichmasse auf das restliche Niveau anheben, Styropor drüber und dann Bodenplatte drauf.
Abweichend von der Anwendungsanleitung habe ich die zähe Masse nicht mit einem Pinselaufgetragen, sondern mit dem Metallstab, den ich zum Durchrühren benutzt hatte, aufgestrichen und verschmiert. Das ging ganz gut; der Pinsel wäre ungeeignet gewesen.