Kategorie: Garten-Infrastruktur

  • Wegepflege

    Wegepflege

    Mit der Zeit wachsen Wege mit Wildkräutern zu. Das ist kein rein ästhetisches Problem. In der Regel wurzeln solche Kräuter in Humus, der sich z. B. an der Hausmauer angesammelt hat und dringen dann ins Mauerwerk ein. Undichtigkeit der Mauer kann die Folge sein.

    Gerade in einem Garten mit hohem Wasserstand muss man in diesem Punkt aufpassen. Lose Gehwegplatten und schlecht erkennbare „Weichzonen“ am Wegrand können zudem Ursache für Unfälle sein. Ich bin schon mehrfach gestolpert.

    Auf meinem Weg vor dem Haus sind mehrere Gehwegplatten beweglich. Einige, die nicht nur kippelten, sondern erheblich absackten, habe ich bereits mit Bauschutt stabilisiert. Restliche Beweglichkeit muss ich mal mit Sand nivellieren; den habe ich aber momentan nicht. Bauschutt ist auf dem Grundstück jedoch mehr als genug vorhanden.

    Mit neuen Herausforderungen wird man im Kleingarten auch mit neuer Terminologie konfrontiert. So habe ich den Schuhabstreifer mittels zweier kräftiger Schraubendreher herausgehebelt und die das Gitter, sowie die darunter liegende Wanne, von Humusansammlungen und Pflanzenwuchs befreit. Es reicht sicher, sowas alle paar Jahre mal zu machen.

    Wegabschnitt von Pflanzenwuchs befreit
    Wegabschnitt von Pflanzenwuchs befreit

    Durch Pflanzenwuchs von der Hausmauer abgesprengten Putz habe ich abgeklopft. Darunter ist Humus, den ich noch irgend wie entfernen muss, bevor ich die Stelle repariere. Später soll der Haussockel rund um die Hütte mit Bitumen neu gestrichen werden. Der bereits vorhandene Anstrich ist nur noch als leichter Schatten erkennbar (siehe Foto).

    überwucherte Untiefe auffüllen
    Mit Gras überwachsene „Untiefe“ muss mit Beon aufgefüllt werden

    Ein 40 kg-Sack Gartenbeton muss in ein Loch gekippt werden, um den Weg sicherer zu machen. Das Brett steht da nur, damit niemand in das Loch hinein tritt.

  • Wasser auffangen mit dem IBC

    Wasser auffangen mit dem IBC

    Als frisch gebackener Gartenpächter wird man schnell zum Multitalent. Man muss alles selber machen. Viele Arbeiten darunter, die man noch nie gemacht hat. Da ist auch Intuition und viel Informationsrecherche gefragt. Reparaturarbeiten mit Mörtel und Beton. Und eben auch der Umgang mit dem IBC (Intermediate Bulk Container).

    1000 l Regenwasser sind eine gute Reserve für einen Kleingarten. Bei Übernahme war ein etwas verbeulter IBC bereits vorhanden. Er hat kein Stützgestell, wie sonst üblich.

    Ich hatte erwogen, ihn durch einen generalüberholten gebrauchten zu ersetzen. Die gibt es schon ab 100 € und wäre somit durchaus erschwinglich. Das Problem ist eher die Anlieferung per Spedition (Kosten: ca. 60 €). Wie bekommt man so ein Ungetüm vom Parkplatz einen halben Kilometer durchs Gartengelände? Da hilft vermutlich weder meine Sackkarre, noch mein Handziehwaren.

    Mir persönlich sind dies zu viele Unwägbarkeiten. So beschloss ich, den alten weiter zu benutzen. 1000 l waren dank heftiger Regenfälle schnell beisammen. Beim Versuch, den offenbar lange nicht benutzten Hahn zu öffnen, riss er einfach ab!

    Flansch mit abgerissenem Hahn
    Flansch mit abgerissenem Hahn mit Kunststoffkleber geflickt

    Kunststoff hält eben nicht ewig. Mir blieb nichts anderes, als mit der Akkubohrmaschine die Schließklappe zu perforieren. Leider war ich etwas ungestüm und bohrte in der Hintze des Gefechtes versehentlich ein etwa 1 mm kleines Loch in den Flansch.

    Das Loch habe ich nun mit Kunststoff-Reparaturmasse, die ich mal für irgend etwas anderes gekauft hatte, abgedichtet und mit einem Vliestuch (zurechtgeschnittener Küchenlappen) fixiert. Ich hoffe, es hält so. Wenn nicht, werde ich es hier mitteilen.

    Einen Auslaufhahn anschließen

    Klempnerthemen liegen mir gar nicht, weil europäischen SI-Normen zum Trotze, Rohrmaße noch ausschließlich in Zoll (Symbol: Gänsefüßchen oben) angegeben werden. 1″, ¾“, ½“ – wer, außer Klempner kennt sich da aus? Seinerzeit mussten sich alle umgewöhnen; Motorstärke durfte anstatt in Pferdestärken (PS) immer auch in Kilowatt (kW) angegeben werden, bei Monitoren und Fernsehern muss nun zwingend die Bildschirmdiagonale in hundertstel Meter (=cm) anstatt in Zoll angegeben werden (da bin ich auch sehr dankbar). Warum bei Rohren eigentlich nicht?

    Für IBC gibt es einen Adapter zum Anschluss eines Auslaufhahns. Da ich die Wahl der Größe hatte, nahm ich den größten Querschnitt, also 1″. Informationen zur Auswahl eines Hahns und wie man den anschließt, findet man auf Youtube im ca. 10-minütigen Video: „IBC Adapter – Auslaufhähne für IBC Container – Verschiedene Typen mit Ihren Stärken und Schwächen“ des Users TheSerpentKing, welches ich jedem empfehlen möchte, der der/die sich da nicht auskennt: https://www.youtube.com/watch?v=SF0dicZOSnE.

    abgewinkelte Auslaufhahn aus Edelstahlt
    Abgewinkelter Auslaufhahn aus Edelstahlt

    Einen gerade Auslaufhahn habe ich nirgends gefunden, aber auch ich konnte den Hahn nicht so einschrauben, dass der Auslauf nach unten weist. Nach diesem Video habe ich ihn nicht mit Gewalt so weit gedreht, sondern zur Seite hin – für den Schlauch ist das sicher sowieso besser.

    Leider weiß ich nicht, in welcher Stellung der Hahn geschlossen und in welcher er offen ist. Eine Bedienanleitung, die heutzutage jedem Schei* beiliegt, fehlt natürlich bei Klempnermaterial.

  • Freischnitt der Wege

    Freischnitt der Wege

    Ich habe länger überlegt, womit ich die Wege freischneiden möchte. Im Baumarkt hatte ich schon überlegt, mir eine Sense zu kaufen – motorbetriebene Rasentrimmer lehne ich ab, weil die mit einem Nylonfaden die Vegetation schneiden, welcher sich nach und nach abnutzt. Mit anderen Worten: Die Rasentrimmer setzen Mikroplastik frei!

    Da mich gelegentlich Schulterschmerzen plagen, habe ich die Sensen-Idee verworfen und mich für einen akkubetriebenen Elektrorasenmäher entschieden. Und zwar für Makita 18 V-Akkus; von dieser Produktlinie habe ich schon einige Geräte. Die Qualität ist gut.

    Im örtlichen Baumarkt wurde ein entsprechender Rasenmäher Makita DLM330Z angeboten; Preis: 249 €. Weil ich aber bei technischen Geräten immer auch im Internet stöbere, um mehr Informationen zu erhalten (Youtube, Herstellerseite, Handelswettbewerb) kaufte ich das Gerät schlussendlich bei der Böttcher AG (eigentlich ein Büro-Markt) für 146 € versandkostenfrei. Sonntag bestellt, Dienstag Mittag war er da – es muss also nicht immer Amazon Prime sein!

    Der Zusammenbau war sehr einfach mit wenigen Einzelteilen. Die Typenbezeichnung mit einem „Z“ am Ende bedeutet bei Makita, dass kein Zubehör (insbesondere keine Akkus) dabei sind. Akkus habe ich ja schon.

    Ich habe zunächst einmal das wichtigste gemäht. Nämlich den Zugang zum Komposter. Der liegt bei mir im Garten hinter dem Haus, hinter welchem ein Entwässerungsgraben verläuft, noch hinter dem Graben an der Hecke zum Nachbargarten.

    Freischnitt der Zuwegung zum Kompost

    Vor der Hecke liegt kein Rasen, sondern ein wildes Gestrüpp aus Winden, Gras und Seggen. Das hat der neue Mäher, bestückt mit einem 5 Ah-Akku, brav erledigt.

    Freischnitt durchs Seggen-Gestrüpp
    Schnittfläche im Seggengestrüpp
    Schnittbild

    Anschließend mähte ich im Garten die Wege und danach den Bereich auf dem öffentlichen Weg, wozu jedes Vereinsmitglied verpflichtet ist. Dann war der Akku leer. Aber alles wichtig zu mähende war geschafft.

    Ich will im nassen Garten so viel Vegetation stehen lassen, wie möglich, denn die Pflanzen entziehen dem Boden Wasser und je großflächiger das Blattwerk (also, je länger das Gras), desto mehr Wasser kann verdunsten.

    Eine der beiden Zuwegungen

    Es sind nicht alle Wege im Garten befestigt. Wenn ich von der 2. Pforte (Foto) zum Haus laufe, möchte ich mir keine nassen Füße holen. Darum mähe ich diesen Weg.

    Wirtschaftswege zu den Hochbeeten konnte ich nicht mähen, weil der Akku leer war. Das hat aber auch noch Zeit, bis ich an den Beeten arbeiten muss.

    Meine oberste Priorität für die Gartenarbeit: Nicht mehr tun, als notwendig, bzw. überflüssige und kontraproduktive Arbeiten vermeiden.

    Weiterführende Infos

    Produktdatenblatt zum Makita DLM330 als PDF.

  • Mein Garten im Ur-Zustand

    Mein Garten im Ur-Zustand

    Der Garten befindet sich in den „low lands“ der Gartenanlage Strecknitz. „Lowlands“ wird der etwas tiefer gelegene Bereich der Gartenanlage genannt; hier sind die Grundstücke ziemlich feucht, weil der Grundwasserstand nur knapp unterhalb der Oberfläche liegt. Einige stehen bei Regenwetter regelrecht unter Wasser.

    Es gibt kein Überangebot an Gärten in dieser Anlage; es ist nur ein einziger außerhalb der „Lowlands“ (also den „Highlands“) frei (Parzelle 18); der ist ziemlich zugewuchert und es steht ein großer Kirschbaum drauf, dessen Früchte sich die Vögel holen, das Dach der Hütte ich kaputt. Diesen Garten zu übernehmen, bedeutet die Hütte abreißen und entsorgen zu müssen und eine neue Hütte muss errichtet werden. Im Baumarkt kostet eine Hütte von 4 qm 2.500 €; eine mit 24 qm (mehr erlaubt das Bundeskleingartengesetz nicht) würde noch einiges Mehr kosten. Zumal es im verwilderten Garten kaum Gestaltungsspielraum gibt.

    Im Gegensatz zu meiner Parzelle 191. Das Haus besteht aus Stein, ein Foliengewächshaus, eine Terrasse und ein paar Hochbeete sind schon vorhanden. Ebenso ein 1000 l IBC (Intermediate Bulk Container); oft „doppelt gemoppelt“ als IBC-Container bezeichnet.

    Die Hütte muss innen noch hergerichtet werden, weil Vorbesitzer 12 cm dicke Schaumstoffmatten an die Wände geklebt hatten – das Zeug bekommt man mit vertretbarem Aufwand nicht vollständig runter.

    Innenraum bei Übernahme

    Der Boden war teilweise mit Styropor belegt, hinten in der Ecke gibt es noch feuchte Stellen, die ich im Laufe dieser Woche abdichten möchte – bei Norma gibt es ab Mittwoch preiswert entsprechende Produkte.

    Die Gartenanlage gibt es seit den 1940er Jahren. Niemand kann dafür garantieren, dass z.B. in den 1950er Jahren keine giftigen Pestizide verwendet wurden. Darum wollte ich auf jeden Fall Hochbeete mit sauberer Erde anlegen; auch aus Gründen der Bequemlichkeit und Rückenschonung.

    Soviel zum Plan.

    Weiterführende Links

    Bundeskleingartengesetz (BKleinG) beim Bundesamt für Justiz.

    Satzung des Kleingartenvereins Mühlentor.

    Infos zu Kleingärten durch die Stadt Lübeck